Leben bedeutet Veränderung. Das Unterbewusstsein mag aber das Gewohnte und scheut die Veränderung. Um die sie zu verhindern, schickt es den inneren Kritiker vor. Der innere Kritiker bedient sich der unterschiedlichsten heimtückischen Strategien. Er führt uns zum Beispiel vor Augen, welche katastrophalen Konsequenzen die angestrebte Veränderung nach sich ziehen könnte. Er entwickelt Horrorszenarien, die mit allergrößter Wahrscheinlichkeit so nie eintreten werden. Wenn ich mich von meinem inneren Kritiker auf diese Weise einschüchtern lasse, gebe ich irgendwann entnervt auf. Petra Bock nennt diese Strategie „Katastrophen-Mindfuck“.
Der innere Kritiker kann mir aber auch die Frage stellen, ob ich denn die „Umweltverträglichkeit“ der gewünschten Veränderung gebührend geprüft habe. Könnte es vielleicht sein, dass ich anderen Menschen auf die Füße trete? Wären sie möglicherweise von mir enttäuscht, oder würde mein Handeln ihren Interessen zuwiderlaufen? Lasse ich mich auf diese Weise auf den inneren Kritiker ein, stelle ich das vermeintliche Wohlergehen der Anderen über mein eigenes. Petra Bock sagt dazu „Selbstverleugnungs-Mindfuck“.
Wenn ich für eine Idee lichterloh brenne, möchte ich sie erfolgreich umsetzen. Das geschieht am besten, wenn ich mit Freude und Begeisterung daran arbeite. Aber auch hier lauert wieder der innere Kritiker. Er kann mir die Frage stellen: „Machst Du auch wirklich genug?“ Wenn ich ihn nicht entlarve, macht er mir Druck und säht Zweifel an meinem Engagement. Der Druck kann irgendwann so groß werden, dass ich tatsächlich die Freude an der Sache verliere und möglicherweise alles hinschmeiße. Nach Petra Bock wirkt so der „Druckmacher-Mindfuck“.