Ich habe einige ganz persönliche Unwörter. Ant-Aging steht auf dieser Liste ziemlich weit oben. Ant-Aging heißt doch nichts anderes, als dass ich mit meinem Alter unzufrieden bin und alles daransetze, jünger zu erscheinen. Allein dieser Satz beinhaltet zwei Fakten, die mit Yoga unvereinbar sind: Unzufriedenheit und anders als man ist erscheinen wollen.
Yoga sagt: Nimm Dich an, so wie Du bist. Im Idealfall rufst Du morgens ungeschminkt deinem Spiegelbild entgegen: „Du bist ein toller Typ! Ich habe Dich lieb!“. Alles was Du Dir auf Deine Haut schmierst oder schluckst um jünger auszusehen, wirkt bestenfalls begrenzte Zeit. Lässt die Wirkung nach Stunden, Tagen, Wochen oder Jahren nach, kommt die ungeschönte Wahrheit zutage: Du siehst genauso alt aus wie Du bist.
Das Altern oder die damit verbundenen Zipperlein nicht anzunehmen wie sie sind, verursacht Leiden in Form von Frustration und Ärger. Und dieses Leiden sattelt noch auf das Alter oder das Zipperlein auf. Also macht das Nichtannehmen alles nur noch schlimmer.
Ganz so rigoros bin ich nicht, wenn es um das „Aufhübschen“ geht. Natürlich gehe ich zum Friseur, wasche mich und versuche mich modisch zu kleiden. Ohne dem wäre ich wahrscheinlich über kurz oder lang sehr einsam, weil die Gesellschaft mich meiden würde. Das ließe mich noch mehr leiden, als ein klein wenig meine Fassade zum Besseren zu verändern.